* von Ursula und Peter *
Am 8.8. ging’s los, via Tokyo bis nach Sapporo. Dort bestätigten sich gleich sämtliche Klischees.
Manche tragen Masken, gegen die Sonne schützt ein Schirm. Es gibt keine Gastgärten, weil niemand braun werden will und es generell im Freien als zu heiß empfunden wird. Dafür gibt es unterirdische Passagen mit Geschäften und Lokalen. An jeder Ecke Getränkeautomaten, aber keine Mistkübel, dennoch sind die Straßen unglaublich sauber.
Unsere ersten Servas-Anfragen verliefen ergebnislos, da um den 15.8. ein ganz wichtiger Feiertag, an dem man der Toten gedenkt, begangen wird. Dann besuchen alle die Familie, die Gräber und hängen noch ein paar Urlaubstage an.
Am 1. Wochenende im September war es endlich soweit, wir besuchten Shizu und ihre Familie in Ichinoseki. Da gab’s drei Mädels, Yui 11 und die Zwillinge knapp 6, sehr zur Freude unserer Tochter Eva. Alle Kinder gleichwelcher Sprache lieben Zeichentrickfilme und Eva war richtig glücklich, mit ihren neuen japanischen Freundinnen „Tom und Jerry“ anschauen zu dürfen. Währenddessen plauderten wir Erwachsenen über die Unterschiede des Lehrerberufs in Japan und in Österreich. Das Abendessen war ebenso köstlich wie fröhlich!
>Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit einem typisch japanischen Frühstück (Reis, Fisch etwas eingelegtes Gemüse und Misosuppe). Zur Feier des Tages gab es aber auch Kipferl und Marmelade, was Eva und die Zwillinge besonders freute.
Bald danach brachen wir auf zu einer malerischen Schlucht, wo wir eine Bootstour unternahmen, Fische fütterten und bemerkten, dass Japaner, wenn sie ein Foto schießen, immer das „Victory-Zeichen“ machen.
Abends luden wir alle zu „running sushi“ ein, sehr zu Freude der Kinder.
Am Sontag traf man sich in der Nachbarschaft bereits um 06:00 Uhr morgens zur Müllsammelaktion. Ob sie überhaupt etwas gefunden haben, wissen wir nicht. Auch der Rasen wurde so zeitig gemäht, mit der Begründung, dass dann mehr Zeit vom Sonntag übrig bliebe. Das war aber doch etwas merkwürdig für uns.
Am späten Vormittag folgte das angekündigte Schulfest; da wir alle LehrerInnen sind, wollten wir da gerne mitkommen. Flohmarkt, Theater, Stationenbetrieb für die Kleinsten, Mittagessen. Danach wurden wir noch zu unserer Unterkunft gebracht. Der Abschied war rührend, wir hatten in den 2 Tagen viel erfahren, gesehen und erlebt, was wir ohne den persönlichen Kontakt niemals geschafft hätten.
Nach einer Nacht im Hotel in Morioka, hatten wir den nächsten Servas-Kontakt ausgemacht. Mayumi und ihre Familie waren die nächsten Gastgeber. Sie unterrichtet Englisch an einer Universität. Wieder konnten wir Erfahrungen über die Schule und die Lernenden austauschen und vergleichen. Durch Genki, den 7-jährigen Sohn, erfuhren wir, was Kinder im 2. Schuljahr in Japan alles lernen müssen.
Mayumi hatte viele Tests zu korrigieren, da gerade Prüfungszeit war, deshalb schickte sie uns ausgerüstet mit vielen Infos und Tipps alleine los. Die Abende verbrachten wir sehr gemütlich bei ihnen zu Hause.
Auch über diese Begegnung sind wir sehr froh!
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Nun machen wir uns auf den Weg nach Argentinien, denn wir sind in der glücklichen Lage dieses Schuljahr unser Sabbatical machen zu dürfen. Auch in Buenos Aires haben wir schon Dayhosts kontaktiert und wir sind schon sehr gespannt auf die kulturellen Unterschiede und was uns dort erwartet.
>Wir werden berichten.