Alpe-Adria in Cesky Kumlov 9/2019

Bilder

Schon bei den Ankündigungen und Einladungen von Anna H. aus Prag wurde klar, dass das Treffen in Krumau eines der Premieren und Superlative würde.
Und so geschah es auch:
5 Premieren mindestens!
Zum 1. Mal in Tschechien!
Zum 1. Mal viele Teilnehmer aus Polen, Slowakei, Tschechien – fast ein Drittel der Teilnehmer!
Zum 1. Mal gab es ein wunderschönes Konzert mit klassischer Musik!
Zum 1. Mal eine Floßfahrt!
Zum 1. Mal trat Walter als keltischer Animator auf!

Superlative waren:
die Schönheit der Stadt Krumau,
die Landschaft rundum und wieder die Floßfahrt, die Moldauüberquerung der drei mutigsten Servasse auf keltischen Spuren, nicht zuletzt auch das Bier.

Wie jetzt die letzten Jahre schon gab es wieder eine gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern.
Anna suchte und fand das Hotel, verhandelte alles erfolgreich und Walter half bei der Einladung sowie beim Programm als keltischer Animator.

Wir waren ein schönes 7er-Grüppchen, das aus Wien per Zug anreiste, hatten Anna und Rafaelo aus Italien und Brigitte aus München dabei. Alles klappte bestens. Wir erfreuten uns der Langsamkeit, Bewegungsmöglichkeit und Sicherheit während der Bahnfahrt. Das Wetter spielte mit, es waren herrliche Herbsttage.

Gleich nach der Ankunft im Sporthotel Hotel Zaton, etwas außerhalb von Krumau, führte uns Walter zu einem wunderschönen Uferplatz an der nahegelegenen Moldau und erklärte uns die böhmische Landschaft, indem er die Männer im Kreis als Himmelsrichtungen aufstellen ließ. Die Frauen waren die Flüsse, die sich durch die Landschaften zogen. Darauf folgte die Anregung mit ihm, so wie es die alten Kelten in Urzeiten getan haben, den Fluss zu überqueren. Zwei mutige Frauen fanden sich; Walter watete voran, aber leider zeigte sich das Wasser tiefer, als es bei Walters Probeüberquerung im Frühling war und ging es sich für kürzere Beine nicht aus den Fluss zu durchwaten. Die Beobachter von der Brücke aus hatten großen Spaß an dem Schauspiel, die Teilnehmerinnen hatten Mühe durch die Strömung zu gelangen, aber blieben tapfer aufrecht bei der Sache. Nach diesem gelungenen, dramatischen Beginn gab es ein gemütliches Abendessen mit Kennenlernen und vielen Gesprächen. Roman erzählte aus der Zeit der Tschechoslowakei, als Servas wie ein Geheimbund gehandhabt wurde, es schwierig bis gefährlich war beizutreten, aber trotzdem einige den Weg zu Gastgebern fanden und andere Gäste empfingen. Er hatte alles sorgfältig dokumentiert und wir konnten lesen und staunen, wie sich die Menschen in Vordigitalen Zeiten trotz aller widrigen Umstände zusammenfanden.

Am Samstag fuhren wir ins Zentrum von Krumau, die Floßfahrt mit einem tschechischen Führer, der nur so vor schwejkschem Witz sprühte, war ein Highlight. Ein falscher Freund, der zu Angstzuständen unter uns Teilnehmerinnen geführt hatte, stellte sich als harmlos heraus. Unter „Rafting“ verstehen wir eine Bootsfahrt auf einem Wildwasser mit der Gefahr ins tosende Wasser zu stürzen. An der Moldau ist es eine gemütliche, langsame Fahrt auf einem Holzfloß, das von Begleitern mit Stangen manövriert wird. Nur bei den Stromschnellen gibt es Seitenarme, über die das Floß ein bisschen schneller rutscht, was zu ein wenig Gekreische und viel Gelächter unter den Passagieren führt. Danach gab es Mittagessen in einem urigen Keller, individuelle Stadtbesichtigung und einige besuchten die Egon Schiele-Galerie – Schieles Mutter stammte aus Krumau, Egon war daher öfter im Sommer in dieser Stadt und hatte dort einige seiner berühmtesten Bilder gemalt. Gemalt wurde auch im Keller, Anne aus Toulouse packte vor dem Mittagessen angesichts Lorenz‘ eindrucksvollem Charakterkopf ihren Zeichenblock aus und zeichnete ihn mit einigen Strichen. Ob man ihn so erkennt?

Abends genossen wir ein schönes klassisches Konzert, gespielt von Jan Adamus (Oboje) und Zbynka Solcova (Harfe).
Danach betätigten wir uns selber noch musikalisch, Christoph K. verwöhnte uns mit seinen Klarinettenklängen und wir sangen ein paar Lieder gemeinsam.
Sonntag morgens gab es das Gruppenfoto und danach noch die Besichtigung des Klosters
Zlata Koruna, eines Juwels romanischer und barocker Baukunst.
Wieder wurden gegenseitige Besuche ausgemacht und zum Teil gleich in die Tat umgesetzt.
Anna hatte einige Gäste in ihrem Haus in der Nähe von Prag und Lorenz, Britta, Egbert und ich machten uns auf den Weg ins böhmische Paradies, nordöstlich von Prag, wo die österreichischen Servas-Freunde Ingrid E. Und Peter H. ein kleines Barockschlösschen in Sobcice nordöstlich von Prag besitzen. Es waren auch dort wunderbare Tage, ausgefüllt mit dramatischen Gesprächen, Ausflügen in die liebliche Landschaft des böhmischen Paradieses und in die hübschen Städtchen wie Jicin und Horice, gemeinsamem Kochen, Essen und einem Konzertbesuch.
Auf diesem Weg gleich ein herzliches Danke an alle Organisatorinnen, vor allem an Anna H. und an unsere GastgeberInnen in Sobcice, Ingrid E. Und Peter H.

Viva Servas! Ja, es lebt!

Hedwig Seyr-Glatz, am 10. Oktober 2019

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